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Geschichte aus dem Leben - Saad

Saads Perfektewelt

Hast du jemals das Verlangen verspürt, dich frei auszudrücken? 
Hier bedeutet Freiheit, ohne Regeln oder Erwartungen zu sprechen und keine Rückmeldungen
zu erwarten. 

Das ist wahre Befreiung!

Ich habe immer davon geträumt, einen Ort zu schaffen, den ich "mein Zimmer/meine Welt" nennen könnte, den jeder jederzeit besuchen kann.
Natürlich könnte ich das einfach mit einem Social-Media-Konto erreichen, auf dem ich Bilder poste und Themen teile, die ich liebe. Doch es fühlt sich immer noch nicht richtig an. 

Ich hatte ein Twitter-Konto, über das ich mich mit Menschen verbinden konnte, die meine Hobbys teilen. 

Aber ich war immer offen für Kommentare, von denen einige natürlich negativ waren. 

Das zwang mich, mich noch mehr zu verstellen bzw. maskieren, um mich vor den negativen Aspekten der Gesellschaft zu schützen.

Mit Tumblr könnte ich auch meinen eigenen Blog haben, ohne die oben genannten Nachteile. 

Ich hatte dort etwa ein Jahr lang ein Konto, aber es fühlte sich immer noch nicht richtig an. 

Als jemand aus der vorherigen Generation, der an die Philosophie von DIY, Eigentum und Kontrolle glaubt, dachte ich, das Beste sei, meine eigene Website von null zu erstellen, mit meinen eigenen Design-Philosophien und Idealen. 

Ich habe das Gefühl, dass diese Generation den Wert von Besitz untergräbt. 

Das wird noch verstärkt durch die aggressive Vermarktung von Abonnement-Plänen, die es uns leicht macht, diese neuen Lebensstile zu normalisieren und zu akzeptieren. 

Etwas, das mir nie gefallen wird. Ich habe viele Menschen online gesehen und mochte es, wie sie ihre eigenen Plattformen besitzen.

Im Jahr 2022 begann ich, die Website zu erstellen, gab jedoch wegen Burnout und Depression auf. 

Ende September entdeckte ich dann durch den YouTube-Algorithmus ein Video von Luke Smith mit dem Titel „Get a Website Now! Don't be a Web Peasant!” (sehr empfehlenswerter Kanal). 

In diesem Video motiviert er dazu, eigene Websites zu bauen und keine Online-Plattformen mehr zu nutzen, um „digitale Landlord“ zu werden. 

Das war der Tag, an dem ich wieder anfing, an meiner Website zu arbeiten, diesmal mit einem neuen Design. 

Mehr über das Design meiner Website findest du hier in https://www.applethal.com/blog/hugo/, wo ich ausführlich über die Design-Philosophie meines Blogs spreche. 

Manchmal trifft der YouTube-Algorithmus genau ins Schwarze. 

Aber glaub mir, das Ganze zu erschaffen war nicht einfach, und es gab Zeiten, in denen ich fast aufgegeben hätte. 

Ich stelle mir oft vor, was ich tun würde, wenn ich es nie geschafft hätte, wie bei meinem ersten Versuch. 

Ich musste nicht nur durch Syntax-Hölle kämpfen, sondern auch gegen meinen Perfektionismus, der mich erheblich ausgebremst hat.

Mein Spitzname "Applethal" ist eine Mischung aus 2 englische Wörter: Apple (Äpfel) und Lethal (tödlich), als ich noch jünger war hatte übrigens keine bösen Absichten, ich wollte nur einen künstlerischen und einprägsamen Namen.  Auf meiner Website veröffentliche ich verschiedene Artikel zu unterschiedlichen 

Themen. Besonders empfehle ich die Serie „Divided by Zero“, in der ich über die unsichtbaren Aspekte meines Asperger-Autismus spreche, ohne die Wörter Autismus oder Neurodivergenz zu erwähnen. Diese Webseite soll mein „Zimmer/Welt“ repräsentieren. 

Da ich immer Schwierigkeiten hatte, meine Persönlichkeit gegenüber anderen zu vermitteln, hoffe ich, dass der Inhalt es jedem erleichtert, mich als Mensch besser zu verstehen.

Ich betrachte mich als eine Person der Schöpfung. 

Diese Website wird ein großartiger Ort sein, um jede Idee festzuhalten, die mir begegnet. 

Leider ist alles auf Englisch. 

Obwohl ich kein englischer Muttersprachler bin, würde ich sagen, dass mein Englisch viel besser ist als meine Muttersprache.

Abschließend möchte ich jeden ermutigen, das Gleiche zu tun wie ich. 

Es ist ein einfacher Prozess, vorausgesetzt, man hat einen Computer. 

Dabei habe ich passiv Selbstdisziplin und Selbstorganisation gelernt. 

Das Gefühl des Fortschritts wirkt als guter Motor, um verschiedene Feedback-Schleifen zu erzeugen. Glaubt mir, der ganze Prozess ist es auf lange Sicht wert!

Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!

Saad

Geschichten aus dem Leben
Geschichten aus dem Leben

Ich hatte schon immer kreative Hobbies. Bereits im Alter von 2 Jahren malte ich auf verschiedenste Weise. Meine Begeisterung für das Schöpferische breitete sich später auch auf das Schreiben und die Theaterwelt aus, speziell auf Synchronsprechen und Schauspielkunst. Da ich mich schon immer verstellen („maskieren“) musste, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden, ist das Verstellen meiner Persönlichkeit und Stimme in der Realität so natürlich, wie es für einen anderen Menschen wäre, sich selbst zu sein.

 

Über die Jahre wurden Zeichnungen für mich zu Wegen, meine Gefühle auszudrücken in der Weise, welche es Worte nicht konnten. Mit meinen Zeichnungen andere zu inspirieren oder Gefühle auszudrücken, ist einer meiner Träume. Die, die ihre Gefühle nicht in Worte fassen können, sollen sich verstanden fühlen. In all meinen Hobbies bin ich kreativ und verbinde meine Interessen. So gestalte ich Charaktere in Comics, welchen ich eine Stimme gebe. Besonders Pokémons nutze ich hierfür, weil sie unter normalen Umständen nicht der menschlichen Sprache mächtig wären. Ebenso malte ich Mangas und schreibe Prosa. Der Wert der eigenen Vorstellungskraft, seinen Figuren kein Gesicht oder keine Stimme zu geben, ist auch von Wert.

 

Ich fand jedoch noch ein anderes Hobbies, um Menschen positive Gefühle zu schenken. Dies ist für mich eine andere Art, Geschichten zu erzählen. Gegenstände können auch Geschichten erzählen und für jeden Menschen ist diese Geschichte anders. Das geliebte Stofftier eines Kindes hat unvorstellbare Abenteuer erlebt und trägt diese Erinnerungen für immer mit sich.

So habe ich begonnen, meine eigenen Stofftiere zu nähen in der Hoffnung, anderen und mir selbst Freude zu machen und einen neuen Erinnerungsträger zu schenken.

 

Alles auf der Welt erzählt eine Geschichte und so möchte ich auch Dinge erschaffen, die dies tun. 

(Erin, w., 17 Jahre)


Infos zum Druck-Workshop** und Fotomaterial**

 

Der inklusive Druck-Workshop, der zweimal mittwochs in der Werkstatt des Museums Pfalzgalerie Kaiserslautern im Mai 2023 stattfand, bot ein sehr angenehmes Umfeld. Die vier anderen Teilnehmer (Männer und Frauen) waren freundlich und hielten öfters Unterhaltungen. Die US-amerikanische Künstlerin und Projektleiterin Cristina Beard tat immer ihr Bestes für die gute Laune und unser Wohlgefühl. Sie erklärte die Farbdruck-Techniken, war immer bereit, bei Fragen zu helfen. Sie lobte die Teilnehmer für ihre Kunstwerke. Die Freude, die sie an jedem Kunstwerk hatte und ihre Mentalität des “Nicht perfekt ist super“, gab ein sehr ermutigendes Gefühl. Sie fand jeden Teilnehmer einzigartig, motivierte uns auszuprobieren. 

 

Ihr ging es im Workshop darum, dass wir Spaß haben und die Möglichkeit, etwas Besondres zu erschaffen. Die diversen Kunststile der Teilnehmer sorgten dafür, dass jedes der Werke etwas anderes anzubieten hatte. Dies regte zu gegenseitigem Austausch an. Toiletten waren für Rollstuhlfahrer zugänglich und der Umgang mit und unter den z. T. beinträchtigen Teilnehmern war sehr respektvoll. Ich bin geräuschsensibel und so hatte Mrs. Beard auch kein Problem damit, die Reinigung eines Werkzeugs mit einem lauten Wasserschlauch für mich zu übernehmen. 

 

Zwei Monate lang gab es im Museum Pfalzgalerie eine Sonderausstellung mit unseren Werken. Wir Künstler waren alle verdammt stolz, auch unsere Angehörigen und Freunde. Mein Klassenlehrer fand mein Engagement außerhalb der Schule großartig.

(Erin, w., 17 Jahre)

 

Geschichten aus dem Leben
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