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Kindergarten

Bereits im Kindergarten machen sich erste Symptome bemerkbar. Eine Zuordnung zum Asperger-Autismus ist in diesem früher Alter sehr schwer. Jedes Kind lernt anders, unterscheidet sich im häuslichen Umfeld, genießt unterschiedliche Erziehungsstile und Förderungen. Sehr unterschiedlich können die Gründe sein, warum ein Kind sich im Kindergartenumfeld anders verhält als die meisten Teilnehmer seiner Gruppe.

 

Sollten in diesem Zeitraum bereits erste Verdachtsmomente bezüglich Asperger-Autismus für Unsicherheit sorgen, wird es medizinisch nicht leicht werden, einen gesicherten Befund zu stellen. Anders als beim “Frühkindlichen Autismus“ sind Betroffene des Asperger-Autismus ihren gleichaltrigen Mitmenschen meist sprachlich und kognitiv voraus. Sie werden schnell der Symptomatik „Hochbegabung“ zugeordnet. Die meisten Eltern sind sehr stolz, wenn ihnen im Kindergarten über ihre Kinder Begriffe wie “Hochbegabung“, „Willensstärke“, “Hohe Konzentrationsfähigkeit“ und “Kann sich lange selbstbeschäftigt“ berichtet werden. Sollte deswegen eine ärztliche Diagnose eingeholt werden?

 

Mitunter kann es anstrengend werden, wenn ein Kind einen schier unstillbaren Wissensdurst an den Tag legt. Viele Fragen werden gestellt und es wird meist auf eine Antwort bestanden. Auch das möglicherweise andauernde Hinterfragen kann Eltern an den Rand ihrer Kräfte bringen. Das mangelnde Interesse oder gar möglicherweise Ablehnung von Familienangehörigen, meist bei Familienfeiern oder Begegnungen mit anderen Menschen kann Eltern unter Stress setzen. Viele entscheiden sich dafür, es in Kauf zu nehmen, schließlich ist das Kind “Hochbegabt und weiß so viel“. In dieser Zeit wird gesellschaftlich die Symptomatik der Erziehung und den Erziehungsstilen zugeordnet. Weit etabliert ist der Gedanke: „Würden Eltern ihre Asperger-Autismus-betroffenen Kinder anders erziehen, wären sie vom Autismus befreit.“

 

Leider ordnen auch Medizinern und Psychologen in diesem Altersabschnitt die Asperger-Autismus-bedingten Verhaltensweisen dem Erziehungsstil der Eltern zu. Um es allen Beteiligten scheinbar leichter zu machen, werden Eltern mit der häufigen Empfehlung: “Machen Sie sich keine Sorgen, das verwächst sich noch!“ nach Hause entlassen. Im Gegensatz zum “Frühkindlichen-Autismus“, der eine andere Symptomatik besitzt, die bereits im Kindergarten zu Schwierigkeiten führen kann. So haben Erzieherinnen (Erzieher) meist bereits einen Bericht erstellt, der beim Arztbesuch vorgewiesen werden kann. Der Kinderarzt wird die Eltern möglicherweise an ein “Sozialpädiatrisches Zentrum“ verweisen, die vor dem 6. Lebensjahr eine erste (vorläufige) Diagnose stellen. 

 

Ein medizinischer Befund in diesem frühen Alter wird in der Regel nur benötigt oder erforderlich, wenn das Kind im Kindergarten vor Ort eine Unterstützung durch eine zusätzliche Fachkraft benötigt.

 

(Integrationskraft/-begleitung).